Evangelisch
und inklusiv
„Evangelisch“ und „inklusiv“ sind die Worte, die unserem Kinder- und Familienzentrum namentlich vorangestellt sind. Sie stehen für unsere Haltung und unsere pädagogischen Prinzipien.
„Inklusion geht aus von der Aufmerksamkeit für die Einzigartigkeit eines jeden Kindes sowie vom Ideal des gemeinsamen Lebens und Lernens aller Kinder mit der ganzen Bandbreite möglicher körperlicher, psychischer, sozialer und kognitiver Beschaffenheiten, einschließlich aller vorkommenden Stärken und Schwächen.“
Annedore Prengel
Diese Perspektive bildet ebenso die Grundlage unserer Konzeption wie das Selbstverständnis unseres evangelischen Glaubens, das jeden Menschen gleich welcher Geburt, Herkunft oder Kultur als Geschenk und Geschöpf Gottes betrachtet und annimmt.
Inklusion verstehen wir als einen Prozess, in dem wir stetig unsere Haltung, unsere Angebote und wahrgenommene Bedürfnislagen prüfen und hinterfragen.
„Lass aus deinen Möglichkeiten Wirklichkeiten werden“ – in unserem KiFaZ findet jeder Mensch dafür Raum, Zeit und kompetente Partner.
Inklusion
statt Integration
An dieser Stelle ist es uns wichtig darauf einzugehen, dass die Begrifflichkeiten Integration und Inklusion nicht ein und das Selbe meinen. Nach wie vor ist es weit verbreitet, dass Inklusion als Synonym für Integration verwendet wird. Das ist nicht korrekt. Des Weiteren halten wir es für problematisch, wenn integrative Standards inklusiven Standards gleichgesetzt werden. Um konstruktiv an der Entwicklung inklusiver Standards für Kindertageseinrichtungen mitzuarbeiten, haben wir zum einen die Münchner Standards für integrative Kindertageseinrichtungen mit unseren KiFaZ- Standards verglichen und zum anderen ein Modellkonzept für das Schaffen von Gelingensfaktoren für inklusives Arbeiten in bayerischen KiTas erarbeitet.
Was heißt nun Inklusion für uns in unserem KiFaZ?
Wir schätzen die Vielfalt und Einzigartigkeit unserer Kinder, Stakeholder und Familien und heißen diese herzlich willkommen.
Inklusion meint, Vielfalt als solche zu erkennen und als Bereicherung und Chance zu betrachten. Jedes Kind, jeder Erwachsene ist unterschiedlich. Die Begegnung dieser Menschen ist geprägt von einer Vielzahl an Fähigkeiten, Kompetenzen und Interessen.
Bezogen auf unseren Bildungsauftrag bedeutet dies, dass ein jedes Kind ein Recht auf Bildung, Betreuung, Liebe, Anerkennung und Zuneigung hat. Die Aufgabe der Pädagoginnen besteht darin, die Bedürfnisse der Kinder zu erkennen und deren Entwicklungs- und Selbstbildungsprozesse individuell, stärkenorientiert und kindbezogen und somit im Lebenskontext des Kindes zu begleiten.
In der integrativ ausgerichteten Praxis in Kindertageseinrichtungen ist es Zielsetzung, Kinder, welche eine Behinderung haben, in den Alltag sowie in eine Kindergruppe mit „nicht behinderten“ zu integrieren. Kinder sollen sich begegnen und voneinander lernen, dennoch bleibt eine mindestens konzeptionelle Unterscheidung zwischen „behindert“ und „nicht behindert“. Ressourcenzuweisungen (z.B. Personal) erfolgen ausschließlich aufgrund von Defizitzuschreibung und Klassifizierungen. Innerhalb dieser gesetzlichen Rahmenbedingungen bewegen auch wir uns. Inklusion umfasst dennoch in ihrer Gesamtheit mehr. Sie betrachtet die Verschiedenheit aller Menschen unter dem Fokus der Gleichwertigkeit und bezieht sich hierbei nicht explizit auf das Merkmal der Behinderung. Das Alter, das Geschlecht, die Religionszugehörigkeit, Herkunft und Migration, die Sprache usw. sind ebenso Merkmale, die einen jeden Menschen einzigartig machen. In der Perspektive der subjektiven Bewertung (im gesellschaftlichen Normkontext) können diese Merkmale sowohl zu Segregation und zum Ausschluss führen oder im positiven Sinne einen Menschen zu einer Gruppe zugehörig kennzeichnen. Ziel und wohl auch Ideal von Inklusion ist es, bestehende Barrieren im Zusammenleben der Menschen abzubauen und ihre Gleichwertigkeit zu fokussieren und eine Chancengleichheit zu ermöglichen.
Weitere Informationen entnehmen Sie gern der Konzeption oder nutzen Sie ein persönlichen Gespräch.